Biografie
Wilhelm Schmied wurde am 13.04.1910 als erster Sohn des Malergesellen Wilhelm Schmied und seiner Ehefrau Ella Schmied, geb. Winkler, in Dresden geboren.
Er verbrachte seine Jugendjahre in Riesa an der Elbe und besuchte dort die Volksschule von 1916 – 1924. Danach begann seine Lehrzeit als Dekorationsmaler und Lackierer bei der Firma Rosch und Boede in Riesa.
In den Jahren 1928 – 1934 arbeitete er als Malergeselle in Nürnberg, Staffelstein und Schkeuditz b. Leipzig, studierte 1930 ein Semester an der Kunstschule Nürnberg und legte 1934 die Meisterprüfung als Maler- und Lackierer in Halle/Saale ab. Im gleichen Jahr heiratete er Johanna Lutze aus Schkeuditz. Am 19.03.1936 wurde die gemeinsame Tochter Ursula geboren.
Bis 1940 arbeitete Wilhelm Schmied als selbständiger Malermeister in Sangerhausen.
Die Jahre bis 1946 waren durch den Wehrdienst in Frankreich und der UdSSR sowie durch ein Jahr Kriegsgefangenschaft gekennzeichnet. Danach ließ er sich erneut in Sangerhausen nieder, um nach jahrelangem Selbststudium eine freiberufliche Tätigkeit als Maler und Grafiker zu beginnen.
1951 gewann er den Wettbewerb zur künstlerischen Ausgestaltung des Maxim-Gorki-Theaters in Magdeburg. Zusammen mit Karl Erich Müller schuf Wilhelm Schmied eine ganze Reihe von Mosaiken und Wandbilder, so auch für das chemische Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und die Leunawerke „Walter Ulbricht“.
Von 1959 bis in das Jahr 1976 leitete er den Verband Bildender Künstler des Bezirkes Halle und war ab 1974 ordentliches Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.
Ab 1959 führten ihn Studienreisen in die damalige UdSSR (1959 -1972), nach Nordkorea (1964), Polen (1966), Ungarn (1967), Rumänien (1967), Bulgarien (1967), die ČSSR (1971), Finnland (1972), Ägypten (1976) und Jugoslawien (1977).
Aus dem 1959 abgeschlossenen Freundschaftsvertrag mit dem VEB Mansfeld-Kombinat „Wilhelm Pieck“ Eisleben, Thomas-Müntzer-Schacht Sangerhausen, resultierten viele Auftragsarbeiten und das 1969 für ihn eigens errichtete Atelier in Sangerhausen-Südwest.
Wilhelm Schmied leitete viele Jahre einen Malzirkel in Sangerhausen, zu dessen Mitgliedern u.a. Eva Maria Müller, Dieter Gerbot und seine Tochter Ursula Rein, geb. Schmied zählten.
Wilhelm Schmied erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen der DDR, u.a. den Kunst- und den Nationalpreis der DDR (1968 und1969), den Händelpreis der Stadt Halle (1962) und den Kunstpreis der FDGB (1963).
Wilhelm Schmied verstarb am 07. Dezember 1984 in Sangerhausen.
Während der Schulzeit wohnte Wilhelm mit seinen Eltern in Riesa in einer Mansardenwohnung in der Schilstraße.
Im Treppenhaus war über dem Ölsockel Klatschmohn gemalt, aber ohne Staubgefäße. Der Kleine Willi verbesserte es, indem er so nach und nach von Parterre bis in den 3. Stock Staubgefäße malte, zum Verdruss des Hauswirts. Es gab Ärger. Wenn die wüssten, was aus dem Klatschmohnblütenmaler geworden ist?
Aus den Aufzeichnungen seiner Ehefrau Johanna Schmied
Wilhelm Schmied in seinem Atelier, Fotograf nicht bekannt
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Wilhelm Schmied mit Ehefrau Johanna Schmied und Tochter Ursula Rein anläßlich der Eröffnung seiner Ausstellung im Marstall Berlin am 01.01.1983, Foto: Gisela Funke
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Wilhelm Schmied im Atelier 1982, Foto: Dr. Welsch
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Wilhelm und Johanna Schmied im Atelier anlässlich ihrer Goldenen Hochzeit am 07.04.1984
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Wilhelm Schmied 1982 |